Mafia I Unternehmensberater

Goldman Sachs half Griechenland, seine Schulden zu verstecken, um den EU-Beitritt zu ermöglichen. Konkret: Mittels eines komplexen Swap-Geschäftes senkten sich im Jahr 2001 die Griechenland-Schulden, womit die Bedingungen für einen Beitritt erfüllt waren. Goldman Sachs soll dabei insgesamt 250 Millionen Dollar Gebühren verdient haben. Manager der Investmentbank gaben den Deal rund zehn Jahre später zu, als Griechenland die Staatspleite drohte.
Ernst & Young (EY) hat jahrelang die Bücher von Wirecard geprüft und trotz Warnungen immer als unbedenklich zertifiziert. Schon im April 2015 beginnt die britische Finanzzeitung Financial Times, kritische Berichte über die Machenschaften von Wirecard zu veröffentlichen. Unter dem Titel „House of Wirecard“ veröffentlichte die Zeitung zwischen 2015 und 2020 mehrere Artikel, in denen dem Unternehmen aus Aschheim Korruption, Betrug und Geldwäsche vorgeworfen wurde. Was zu Beginn niemand wirklich ernst nehmen wollte, entwickelte sich über die Monate schnell zu einem umfangreichen Skandal. So war spätestens im Jahr 2020 klar, dass es sich bei den Veröffentlichungen der Financial Times nicht um eine Schmierkampagne gehandelt hat, sondern vielmehr um eine umfassende Enthüllung, welche die kriminelle Energie des Unternehmens offenlegte.
Der Super-Gau rund um Wirecard ereignete sich dann am 18. Juni 2020. An diesem Tag meldete die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, nur wenige Stunden vor der angedachten Bilanzpressekonferenz, dass sie keinen Nachweis über die Existenz von Bankguthaben in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro finden konnten. Diese 1,9 Milliarden Euro entsprachen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung rund einem Viertel der gesamten Konzernbilanzsumme.

Zugleich leistete Karl-Theodor zu Guttenbergs Firma (der Plagiator seiner Doktorarbeit, den Im Oktober 2015 der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer in sein Kompetenzteam für den Wahlkampf berief) bei der Bundesregierung Lobbyarbeit für Wirecard. Unter anderem lieferte er eine direkte Argumentationshilfe für Angela Merkel und übte auf die deutsche Botschaft in Peking Druck aus. Im April 2021 sagte Angela Merkel im Bundestags-Untersuchungsausschuss zur Wirecard-Affäre aus, sie habe wegen der rein an Partikularinteressen eines einzelnen Unternehmens orientierten Kommunikation Guttenbergs den Kontakt zu ihm abgebrochen!
So ist es für die großen Unternehmensberatungsfirmen einfach, alles zu kontrollieren. Sie „beraten“ sowohl Unternehmen als auch Politiker und sind immer verschwunden, wenn es um die Folgen ihrer Beratung geht. Gleichzeitig beeinflussen sie diese als Lobbyisten und schreiben sogar die Gesetze, um sicher zu sein, dass sie auch richtig „beraten“ haben. Anschließend schließt sich die Kette, in dem die Unternehmensberater auch als Wirtschaftsprüfer die Firmen „kontrollieren“. So lassen sich Fehler der „Beratung“ auch gut vertuschen.

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wirecard
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Theodor_zu_Guttenberg
https://www.derstandard.at/story/1265852180136/schuldenverschleierung-goldman-sachs-half-griechen-beim-tricksen
https://www.spiegel.de/wirtschaft/haushaltskrise-goldman-sachs-half-griechenland-bei-schuldenkosmetik-a-676346.html
https://www.rnd.de/wirtschaft/wirecard-skandal-was-passierte-wann-die-chronologie-des-versagens-Q52XQE2S6VHQ3JKPGFQKWWMRS4.html
https://www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/ey-wirecard-103.html

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Stand: 07.02.22